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Bauhaus

Das Bauhaus ist Deutschlands berühmteste Kunst-, Design- und Architekturschule der Klassischen Moderne, die von 1919 bis 1933 bestand.

Das Bauhaus entstand 1919 in Weimar durch die Vereinigung der Kunstschule in Weimar mit der 1907 von Henry van de Velde gegründeten Großherzoglich Sächsischen Kunstgewerbeschule Weimar. Sie wurde zum direkten Vorläufer des Bauhauses, das dann in van de Veldes Schulgebäuden seine Arbeit aufnahm. 1925 erfolgte der Umzug nach Dessau - ab 1926 im Gebäude des Bauhaus Dessau. 1932 musste das Bauhaus nach Berlin umziehen und wurde 1933 endgültig geschlossen.

Das "Staatliche Bauhaus" war vom Gründer Walter Gropius als eine Arbeitsgemeinschaft gedacht, in der die Unterscheidung zwischen Künstler und Handwerkerstellen aufgehoben werden sollte. Durch ihr Schaffen wollten die Mitarbeiter des Bauhauses gesellschaftliche Unterschiede beseitigen und zum Verständnis zwischen den Völkern beitragen. In Intention und Ergebnissen bestanden damit vielfältige Ähnlichkeiten und Verbindungen mit dem 1907 gegründeten Deutschen Werkbund, dessen Mitglied Walter Gropius bis 1933 war.

Der Einfluss des Bauhauses war so bedeutend, dass umgangssprachlich der Begriff Bauhaus oft auch mit der Moderne in Architektur und Design gleichgesetzt wird. Kunstgeschichtlich ist es jedoch problematisch, den Bauhausstil und die Entwicklungen in Deutschland isoliert zu betrachten und Bauhaus als Stilbegriff, als Architekturstil oder Möbelstil, zu verwenden. Die Entwürfe und Arbeiten von Lehrern und Schülern am Bauhaus werden daher als Teil von länderübergreifenden, längerfristigen Strömungen gesehen und unter Begriffen wie Funktionalismus, Klassische Moderne, Neue Sachlichkeit, Internationaler Stil, Neues Bauen eingeordnet. Im Bauhaus wurden die traditionell getrennten Bereiche der Bildenden Kunst, der Angewandten Kunst und der Darstellenden Kunst auf der Grundlage des Konzeptes miteinander verbunden, das andererseits auch wiederum starke Ausstrahlung auf Malerei, Darstellende Kunst und Musik hatte.

Das Studium am Bauhaus in Dessau

Das Studium am Bauhaus in Dessau war aufgeteilt in drei Abschnitte. Die Vorlehre bestand aus einem halben Jahr Formunterricht und Materialübungen. Danach erfolgte die Aufnahme in die Werklehre. Dabei konnte zwischen verschiedenen Lehrwerkstätten gewählt werden.

Der dritte Abschnitt bestand aus der Baulehre.

Diese bestand aus der Mitarbeit am Bau mit bedingungsabhängiger Dauer. Als Abschluss wurde ein Meisterbrief der Handwerkskammer und bei besonderer Begabung auch des Bauhauses vergeben. Einige der Schüler des Bauhauses arbeiteten nach ihrer Ausbildung als Meister am Bauhaus weiter.

Die Werklehre fand in den Werkstätten statt. Hier wurden die Schüler mit den grundlegenden Materialeigenschaften und wichtigen Prinzipien der Produktgestaltung vertraut gemacht.

Die Erziehung zum Künstler sollte nicht mehr in Klassen von Professoren (Akademien) erfolgen, sondern im handwerklichen Umgang mit den Objekten.

Die leitenden Lehrer in den Werkstätten wurden nicht Professoren genannt, sondern Formmeister. Ihnen stand jeweils ein Werkmeister unterstützend zur Verfügung, der die Grundlagen des Handwerks beherrschte.

Es gab 13 verschiedene Werkstätten:

Bauhaus-Werkstatt Formmeister Werkmeister
Druckerei Lyonel Feininger
Glasmalerei Josef Albers, Johannes Itten
Metallwerkstatt Johannes Itten, Laszlo Moholy-Nagy Christian Dell
Tischlerei Walter Gropius
Weberei Georg Muche
Fotografie Walter Peterhans
Wandmalerei Oskar Schlemmer, Wassily Kandinsky
Bühne Lothar Schreyer, Oskar Schlemmer
Buchbinderei Paul Klee
Töpferei Gerhard Marcks
Architektur Walter Gropius, Ludwig Mies van der Rohe, Hannes Meyer
Ausstellungsgestaltung Joost Schmidt
Harmonisierungslehre Gertrud Grunow

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