Dünnbett
Unter dem Dünnbettverfahren versteht man eine Verlegetechnik für Fliesen- oder Plattenmaterial. Es ist die gängigste Art der Fliesen- und Plattenverlegung in der heutigen Zeit in Deutschland.
Ursprünglich stammt dieses Verfahren aus der Schweiz, wo es in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelt wurde.
Ein Dünnbett besteht meist aus einem zementären Fliesenkleber, manchmal kommen auch Dispersionskleber oder Reaktionsharzkleber (Zweikomponentenkleber) zur Anwendung. Dieser Kleber wird mit einem Zahnkamm oder einer Zahnkelle auf den Untergrund aufgetragen.
Die Fliesen werden danach auf den frischen Kleber aufgebracht und anschließend klassisch zementär verfugt.
Normenrechtlich wird das Klebeverfahren in der DIN 18157 geregelt. Andere DIN-Normen (z. B. DIN 12004) gehen auf die Klebereigenschaften ein. Diverse ZDB-Merkblätter (Zentralverband des deutschen Baugewerbes) regeln zudem Ausführungsdetails.
Das Verlegen im Dünnbettverfahren setzt einen möglichst planen Untergrund voraus (DIN 18202 Tab3-Z3/4), da es bei einer mittleren Dicke des Bettes von 1-5mm nur wenig Ausgleichsmöglichkeit der bauseitigen Höhentoleranzen bietet.
Deswegen ist das Dünnbettverfahren hauptsächlich in den Bereichen zu empfehlen, wo entweder
Bauseits nur eine geringe Aufbauhöhe zwischen Belagsgrund und gewünschter Oberkante Fertigboden vorhanden ist (Altbausanierung),
mit einer erhöhten Verkehrslast zu rechnen ist und ein Dickbett deswegen aus statischen Gründen ungeeignet ist.
Laien eine Verlegearbeit durchführen wollen.
Ein weiterer Vorteil liegt in der hohen Haftzugfestigkeit des Klebers, wodurch auch bei extrem beanspruchten Bereichen (z.B. im Industriebereich, wo u.a. mit Gabelstaplerverkehr zu rechnen ist) ein fester Sitz der Fliese gewährleistet bleibt.
Eine spezielle Art der Dünnbettverlegung ist das Fließbett