Opferputz
Opferputz ist ein umgangssprachlicher Ausdruck für ein tradionelles handwerkliches Verfahren zum Schutz von Mauerwerk. Der Putz wird aufgetragen und, sobald er seine Aufgabe nicht mehr erfüllen kann, durch eine neue Verputzung ersetzt.
Dieser Ersatz des Putzes wird durch opfern umschrieben.
Salze werden im Mauerwerk durch aufsteigende Feuchtigkeit an die Oberfläche, bzw. Wandflächen transportiert (Kapillare) und verursachen dort unschöne Ausblühungen.
Ein Kalkputz (Mörtelgruppe I) kann in solch einem Fall zur besseren Entfeuchtung der Wand beitragen. Da die gelösten Salze durch das kapillarwandernde Wasser bis an die Verdunstungsoberfläche des Putzes geführt werden, und dort auskristallisieren, verliert der Putz im Lauf der Zeit seine Diffusionsfähigkeit, das heißt ein salzbelasteter Kalkputz trägt nicht mehr zur Entfeuchtung des Mauerwerkes bei und muss erneuert werden.
Die Haltbarkeit des Putzes hängt von der Belastung des Mauerwerks durch Niederschläge oder Grundwasser ab, und kann von einigen Monaten bis höchstens wenigen Jahre reichen. Der Vorteil dieser traditionellen Methode ist in der preisgünstigen Ausführung und die kontinuierliche Aufnahme der Mauersalze zu sehen (daher Opferputz).